15. Oktober 2012 admin

Der Einsatz des Powermeters im Triathlon

Ich bekomme immer wieder emails, ob ich auch Sportler ohne Wattleistungsmesser trainiere. Offensichtlich hat sich rumgesprochen, dass ich von der Notwendigkeit des Einsatzes eines sog.Powermeters absolut überzeugt bin.

Was bedeutet Training mit der Leistung in Watt

Zuerst: das hat nichts mit dem Rad zu tun

Man kann das Konzept der Trainingssteuerung wohl am besten erklären, wenn man das Rad als solches mal kurz ausblendet. Den meisten Triathleten ist der Gang ins Fitness-Studio nicht fremd. Dort wird dann für eine Stunde trainiert, Kniebeugen, Bankdrücken etc.durchgeführt, indem man Gewicht auf die Stangen packt. Dieses Training wird dann i.d.R.derart dokumentiert, dass man sagt, in Zeitraum X hab ich das Gewicht Y z-mal bewegt, also z.B. 5 Tonnen. Totale Zahlen-Nerds dokumentieren, welche vertikale Distanz durchs Gewichtheben zurückgelegt wurde und ergänzen dies durch weitere physikalische Größen. Ok, aber wo ist jetzt der Bezug zum Triathlon?

Nun also doch zum Rad

Um dieses banale Beispiel aufzugreifen, möchte ich dich bitten, dir vorzustellen, dass dein Rad ein leichtes, menschlich angetriebenes Carbon-Gewicht darstellt. Wenn du die Pedale bewegst, drückst du die Pedale mit der Kraft X und mit der Frequenz Y. Wenn du nun mehr Druck aufs Pedal ausübst ( also schwerer Gang bei gleicher Trittfrequenz) passiert Folgendes: Du fährst schneller und legst entsprechend eine größere Distanz in definierter Zeit zurück. Wichtiger jedoch in Sachen Verständnis ist die Aussage, dass du deine Körpergewicht und das Gewicht des Rads eine längere Strecke hast zurücklegen lassen. Um den Bezug zum Beispiel des Krafttrainings herzustellen, gilt der Vergleich, dass man bei mehr Druck auf dem Pedal 6 statt 5 Tonnen im Zeitraum X bewegt hat.

Was ist denn nun ein Powermeter?

Ein Wattmesser ist ein am Rad installiertes Mess- Instrument, dass dir die oben angesprochenen Werte während des Radtrainings in Echtzeit anzeigt. Du fährst also beispielsweise die Strasse entlang, bewegst die Kurbel mit 90 Umdrehungen/Minute und drückst die Pedale mit der Kraft X nach unten. Wissenschaftlich gesprochen ist das Resultat:

Trittfrequenz x Kraft= Leistung

Du bekommst als eine Messung der Arbeit, wenn du dich im Training befindest. Bingo!
Zurück zum Beispiel aus der Kraftkammer. Du bekommst angezeigt, wieviel kg du aktuell bewegst. Am Ende des Trainings bekommst du darüber hinaus noch die durchschnittlichen Watt angezeigt ( also das durchschnittliche Gewicht pro Wiederholung der Kraftübungen). Desweiteren bekommst du noch Kilojoule, die totale Arbeitsleistung während der Ausfahrt, angezeigt. Analog zu unserem Beispiel also die 5 bzw. 6 Tonnen.

Welchen Nutzen hab ich denn nun davon?

“Training with power” bedeutet, dass du alle Faktoren, die das Radfahren beeinflussen, auf deinem Displan angezeigt bekommst. Du bekommst Infos zu dir (Aerodynamik), zur verrichteten Arbeit, zum Terrain und zu den Bedingungen ( Wind). Mit diesen Infos kann man das Training viel präziser steuern.

Warum sollte man denn nun mit der Leistung trainieren?

Nachdem ich dir nun einen kurzen Überblick zu den Hintergründen des wattgesteuerten Trainings vermittelt hab, möchte ich euch zum Nachdenken bezüglich der Anschaffung eines Powermeters anregen.
Das Training mit dem Wattmesser wird einfach viel simpler!!
Die Top 3- Gründe, warum ich wattgesteuertes Radtraining empfehle:

– Zeitersparnis
– Kenntnis des wirklichen Leistungsstands
– Garantie des richtigen Pacings im Wettkampf

Zeitersparnis

Der Faktor Zeit ist für die meisten Age-Grouper die größte Hürde auf dem Weg zum Erfolg. Das Training mit einem Powermeter hilft dir, sinnlose junk miles zu vermeiden. Du wirst besser mit weniger zeitlichem Aufwand, weil das Training deutlich zielgerichteter verläuft.

Kenntnis des wirklichen Leistungsstands

Ein Powermeter lügt nicht! Du wirst relativ deutlich sehen, was du im Training wirklich leistest und bekommst dementsprechend auch einen Blick darüber, was du später im Wettkampf leisten kannst!

Garantie des richtigen Pacings

Wenn du dich im Wettkampf an die mittels eines Vorwettkampftests gewonnen Werte hälst, wirst du nicht überzocken und einen ordentlichen Lauf haben. Der Benefit des Powermeters ist auf bergigen und windigen Strecken noch höher zu bewerten, denn auf solchen Strecken neigt man oft dazu, sich zu stark an der auf dem Radcomputer angezeigten Geschwindigkeit zu orientieren. Um seine Marschroute zu befolgen, fährt man dann meist zu hart bergauf oder gegen den Wind. Hierbei befindet man sich dann in einem vollkommen anderen Stoffwechselbereich, verballert zuviel Kohlenhydrate, baut Laktat auf und wundert sich, warum der abschließende Lauf so schlecht ausgefallen ist.
Ein Powermeter kann hier wunderbar als “Drehzahlbegrenzer” eingesetzt werden.

Vorraussetzungen zum richtigen Einsatz des Powermeters

De Kauf eines Powermeters und das Investieren von ca.1500-3000,- will gut überlegt sein. Es gibt mittlerweile immer mehr Räder in den Wechselzonen, die mit Quarq, SRM oder Powertap bestückt sind. Ich bezweifle jedoch, dass sich alle Nutzer mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Für viele Nutzer ist der Wattmesser ein normaler Radcomputer, der zufällig noch die Leistung in Watt anzeigt.
Macht euch mit dem Trainingskonzept vertraut und lest diese beiden Bücher

Oder sucht euch einen Trainer, der sich damit auskennt;-)

Herzfrequenz-Steuerung vs. wattgesteuertes Training

Die HF als Vorgabegröße ist schlichtweg unpraktikabel, da sie sehr stark beeinflussbar ist. Faktoren wie Wetter, Kohlenhydrataufnahme, Trainings-Vorbelastung, Stress, Stimulantien etc. haben einen sehr starke Einfluss auf die HF. Abweichungen im Bereich von 15-20 Schlägen sind deshalb keine Seltenheit. Die HF stellt eine physiologische Reaktion auf eine zuvor erbrachte Leistung dar und hinkt entsprechend zeitversetzt hinterher. Beim Training in der Dauermethode ist das zu vernachlässigen, beim Intervalltraining wird es jedoch kritisch, gerade dann, wenn man kurze Intervalle fahren möchte. Die HF ist dann meist erst gegen Ende des Intervalls im richtigen HF-Vorgabebereich angelangt. Um in diesen Bereich zu gelangen, wird man immer eine zu hohe Anfangsbelastung des Intervalls wählen und somit zu einem starken Leistungsabfall gegen Ende des Intervalls.
Beim wattgesteuerten Training hat man von der ersten Sekunde des Intervalls in Echtzeit Informationen zur wirklichen aktuellen Leistung und kann das Intervall wirklich im geplanten Belastungsbereich absolvieren!
Ich hoffe, ich konnte mit den genannten Argumenten das Thema interessant werden lassen.

Aktuelle Bundle-Angebote:

Bei Buchung von 6 Monaten individueller Trainingspläne:

– Quarq SRAM S975 statt 1795,- UVP nur 1550,-
– Quarq FSA statt 1795,- UVP nur 1500,-
– Quarq Rotor 3D statt 2166,- UVP nur 1950,-

Bei Buchung von 12 Monaten individueller Trainingspläne:

– Quarq SRAM S975 statt 1795,- UVP nur 1500,-
– Quarq FSA statt 1795,- UVP nur 1450,-
– Quarq Rotor 3D statt 2166,- UVP nur 1900,-

Infos zu den einzelnen Modellen unter www.sisu-training-shop.de oder per email an info@sisu-training.de

Hier noch ein Link zur Poweranalyse einiger Top-Ironmen auf Hawaii:
http://home.trainingpeaks.com/races/ironman-world-championship-kona/2012.aspx

Sehr interessante Files, wenn man die Gesamtergebnisse im Kontext sieht!