21. Dezember 2017 Mario Schmidt-Wendling

Training an Weihnachten bzw. zwischen den Jahren

Training an Weihnachten bzw. zwischen den Jahren 4879867948

Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr stellt für viele Athleten eine großer Herausforderung dar, denn sie sehen ihren Hunger nach Training und Bewegung nicht wirklich gestillt.

Wie beim Thema Off season sind es jedoch meistens die Athleten mit dem niedrigeren Leistungsniveau, die glauben, dass sie signifikant an Leistung verlieren, wenn sie ein paar Tage weniger oder gar nicht trainieren.

Die meisten Athleten sind das ganze Jahr gehetzt durch Job, Familie und Einhalten des Trainingsplans. Weihnachten bietet sich wirklich an, um nochmals zu Kräften zu kommen, einen gedanklichen Gegenpol zu diesem Stress zu setzen. Ich kann nur dafür plädieren, das Training mal in den Hintergrund zu schieben, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Zeit, die ansonsten oft zu kurz kommt, die aber sehr wichtig für den Athleten als menschliches Individuum ist

Hier ein paar einfache Regeln, um möglichst schadenfrei durch die Weihnachtszeit zu kommen.

Bewegung

Es muss nicht immer Training per se sein, auch ein ausgedehnter Spaziergang zur Verdauung kann Wunder wirken. Frische Luft und das Aufbrechen des stundenlangen Sitzens kurbeln den Kreislauf an, sorgen für mehr Platz im Magen und lassen das weitere Essen besser schmecken;-)

Eine Mobility-Routine für Hüftbeuger, Brustmuskulatur und Hamstring sollte täglich eingebaut werden, um die negativen Effekte des Sitzens zu kompensieren.

Flüssigkeitshaushalt

Achte auf ausreichende Flüssigkeitsversorgung. Jede Tasse Kaffee oder Alkohol sollte mit entsprechender Wasseraufnahme kompensiert werden. Ausserdem füllt Wasser den Magen und suggeriert so ein schnelleres Sättigungsgefühl, ergo weniger Essen

Einfachzucker

Vermeide weitestgehend Einfachzucker in Form von Plätzchen, Stollen, Spekulatius und Co. Mandarinen und Äpfel sind ebenfalls süß, aber weniger figurschädigend.

Trainingszeitpunkt

Trainiere möglichst in den Morgenstunden, sofern das deine „Feiertags-Logistik“ zulässt. Der Kreislauf ist in Schwung, der Stoffwechsel läuft auf Touren und du hast nicht den ganzen Tag das noch zu absolvierende Training im Kopf, was dich weitaus entspannter am Tisch mit der Oma sitzen lässt.

Digital Detox

Löse dich einige Tage von facebook, Instagram etc. und nutze Weihnachten bewusst als digitale Askese, um dir vor Augen zu führen, wie viel Zeit du tagtäglich mit den (a)Sozialen Netzwerken verbringst.

Exzess

Du kannst es ruhig auch krachen lassen, dir den Magen mal so richtig vollschlagen, wenn sich eben dieser Exzess einigermaßen im Rahmen bewegt.

Triathlon-Askese

Nur weil man vermeintlich nicht oder nur wenig an den Feiertagen trainiert, heißt das nicht im Umkehrschluss, dass man sich an Weihnachten stundenlang auf Triathlon-Internetseiten verdingen sollte. Wirklich mal bewusst abschalten, den Kopf wieder frei bekommen, die anderen Aspekte des Lebens annehmen, das ist meine Definition von Weihnachten. Nur der Athlet, der sich bewusste Freiräume schafft, wird den Focus wieder schärfen können. 52 Wochen im Jahr zielstrebig und diszipliniert sein, funktioniert nicht. Daher lieber jetzt ein paar Tage mit weniger Focus einstreuen und damit sicherstellen, dass der Focus vorhanden ist, wenn es drauf ankommt, als sich an Weihnachten in Askese zu begeben, dann aber 5 Wochen vor den Hauptwettkampf die großes Sinnfrage zu stellen.

Xmas- train less leads to success!