16. März 2018 Mario Schmidt-Wendling

Training ist Training und Wettkampf ist Wettkampf

(Mario Schmidt-Wendling 16.3.2018)

Es ist Mitte März, für die meisten Athleten beginnt jetzt die wirklich heiße Phase vor den großen Rennen des Triathlon-Sommers. Doch nicht jeder ist mental bereit, diese wirklich formbildende Phase im Vollbesitz seiner Kräfte in Angriff zu nehmen.

Der Grund dafür ist in >90% aller Fälle ein zu hartes Training zu einem zu frühen Jahreszeitpunkt. Sportler, die im Dezember oder Januar schon mit Scheuklappen durch die Gegend rennen, Woche um Woche große Trainingsvolumina absolvieren, stundenlange Indoor-Sessions abgesessen und/oder die meisten Trainings einfach zu schnell und zu hart absolviert haben, laufen Gefahr, sich eben in dieser Trainingsphase systematisch zu verheizen. Ihnen fehlt leider sehr oft das letzte Fünkchen Motivation, um die kommenden Wochen durchzustehen.

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Das bedeutet nicht, dass automatisch jede Einheit locker und kurz sein muss, sondern geht es viel mehr um das sinnvolle Balancieren von Be- und Entlastung.

Um genau diese Fehler zu vermeiden, hier ein paar Tips an dieser Stelle:

  • den Trainingsplan nicht übererfüllen, auch wenn ggf. nur 8-9h/ Woche auf dem Programm stehen
  • keine Strava-Segmente anzeigen lassen
  • Entsagen von Social Media. Mittlerweile hat sich im Triathlon manifestiert, dass man sich mit krassen Trainingsleistungen brüsten muss. Früher wurde nur mit Rennergebnissen geprahlt, heute haben viele Trainings alleine durch die Präsenz auf Facebook,Instagram und Strava schon Wettkampfcharakter. Interessanterweise findet man von den meisten Top-Profis kaum Angaben zu deren Trainingsleistungen, meistens sind es eher die Athleten aus den hinteren Reihen, die sich auf diese Art und Weise darstellen müssen.
  • nicht jedes Training in den leichten Wettkampfschuhen oder auf dem Triathlon-Rad/Wettkampf-Laufräder durchführen. „Schwere“ Schuhe und ein Rennrad nehmen direkt Speed raus, die Gefahr, dass man automatisch zu schnell unterwegs ist, wird etwas gemildert.
  • Vertrauen ins eigene Training entwickeln, es führen viele Wege nach Rom. Nur weil andere Sportler andere Wege gehen, heißt das nicht, dass du auch diese gehen musst. Man kann nicht alles trainieren, das schafft selbst Chuck Norris nicht!!!!
  • Zu häufiges Nüchterntraining vermeiden. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich viele Athleten unbewusst sukzessive kaputtmachen, weil durch die fehlende Energie längere Regenerationszeiten in Kauf zu nehmen sind. Zeit, die die meisten Athleten durch familiäre und jobbedingte Verpflichtungen nicht wirklich haben.

Also, zwischendurch wirklich mal locker machen und stark sein, wenn es drauf ankommt!