Month: September 2014
Triathlon 365/381- Ironman Wales
Erfolg im Ironman-Marathon
Wenn ich mich mit Athleten über deren Strategie für ihren Marathon im Langdistanz-Triathlon unterhalte, bekomm ich immer wieder Antworten wie:
„ Ich lauf mal mit 5:30/km los und versuch das Tempo zu halten. Wenn es mir gut geht, dann beschleunige ich ab Halbmarathon“ oder „ Ich lauf die ersten 3km hart an, um meine Gegner zu schocken“
Dieser Rennstrategien bringen aber einige Probleme mit sich:
-dieser Art der Renngestaltung ist komplett ergebnis- oder zahlenorientiert und basiert nicht auf dem eigenen Körpergefühl! Athleten, die die erste Phase des Marathons einem bestimmten Tempodiktat unterwerfen, laufen Gefahr, ihr Vertrauen in die eigene Stärke aufs Spiel zu setzen, wenn sie dieses Tempo nicht erreichen können. Nur, weil die ersten paar km nicht schnell genug verlaufen, ist der gesamte Marathon noch nicht zum Scheitern verurteilt. Man kann als Aussenstehender durchaus an der Körpersprache eines Athleten erkennen, auf welche Art und Weise er die ersten km des Laufs angeht!!!
-eine Langdistanz bringt eine Menge an Höhen und Tiefen mit sich. Als Athlet sollte man sich eher darauf konzentrieren, die ersten km technisch sauber und möglichst locker zu absolvieren. Hierbei spielt das Tempo eine untergeordnete Rolle, denn der Focus liegt darauf, schnellstmöglich seine „Laufbeine“ zu aktivieren und einen ordentlichen Rhythmus aufzubauen. Der Körper braucht eine gewisse Zeit, die motorische Umstellung gebacken zu bekommen. Dieser Vorgang kostet immens viel Energie. Wenn man in dieser energieraubenden Phase auch noch zu schnell unterwegs ist, ist das Waterloo fast vorprogrammiert.
-äussere Faktoren, wie Temperatur und Wind beeinflussen die Laufleistung immens. Bei kühleren Temperaturen läuft es sich leichter! Unbedingt auf ausreichende externe Kühlung bei Hitze achten. Ich kann uneingeschränkt hierzu Kühltextilien der Fa. Idenixx empfehlen.
-Das Pacing auf dem Rad muss akribisch genau eingehalten werden. 5-10min schneller auf dem Rad können schon mal zu einem 45-60min langsameren Lauf führen!! Nicht der schnellste Bike-Split gewinnt, sondern „hinten ist die Ente fett“, also die Zeit an der Ziellinie ist entscheidend!! Hierzu gehört auch, dass man eine sichere Ernährungsstrategie fährt, die gewährleistet, dass man ohne Energiedefizit vom Rad steigt!
-Athleten sollten versuchen, im Training die ersten beiden km bewusst technisch sauber zu laufen, um diese Strategie auch im Wettkampf umzusetzen
-das Pacing via Parameter Herzfrequenz ist schlichtweg nicht praktikabel, da diese von zu vielen externen Faktoren ( Wetter, Ernährung auf dem Rad, Gewichtsverlust durch Schwitzen auf dem Rad, Adrenalin durch „Lampenfieber“) beeinflusst werden
-zahlreiche Files von Langdistanzen haben mir gezeigt, dass eine Pace 20sec/km schneller als die geplante Durchschnittspace auf den ersten 3km immer zum Desaster führen!! Sportler, die die ersten 15min defensiver angehen, haben i.d.R.einen viel geringeren Abfall der Laufgeschwindigkeit in der zweiten Halbmarathonhälfte und sind unterm Strich immer erfolgreich!
Nicht die Pace ist entscheidend, sondern das korrekte Pacing!!!!