Als Coach endet mein Sportjahr immer traditionell mit dem Marathon in Frankfurt. Bisher habe ich in den letzten Jahren immer nur Buch über die Langdistanzen und Meistertitel geführt. Beginnend mit dem 1.1.2015 habe ich aber konsequent alle Rennen meiner Sportler entsprechend notiert.
Beim Durchlesen der Ergebnisliste hatte ich permanent Gänsehaut, denn da waren schon richtige Kracher dabei. Ich unterscheide hierbei aber keinesfalls zwischen einem 5km-Dorflauf und einem Langdistanz-Sieg. Jeder Sportler bringt seine eigene Historie mit, Spitzenleistungen sind nicht von jedem Sportler realisierbar. Wenn ein Sportler Familie, Kinder und anspruchsvollen Job in Einklang mit dem Sport bringen muss, dann sind schlichtweg viele Faktoren vorhanden, die man sowohl im Coaching als auch in der Zieldefinition realistisch im Kontext betrachten muss. Ich bin immer noch tief von den gezeigten Leistungen der nun zurückliegenden Saison beeindruckt.
Natürlich brüstet man sich als Trainer gerne mit den Top-Leistungen, da bin ich auch keine Ausnahme;-) Doch auch Leistungen, die man in den hinteren Reihen der Ergebnislisten findet, haben mich aus den o.g. Gründen beeindruckt, denn das alles Entscheidende ist immer noch, dass der Athlet/ die Athletin am Tag X in der ” best version of YOU” unterwegs ist. Was dann am Ende in Zeiten oder Platzierungen rausspringt, ist zwar “nice to have”, aber eben nur sekundär für mich.
Einige Top-Leistungen möchte ich dennoch (ohne besondere Reihenfolge) erwähnen, da kommt dann doch der Narzisst in mir durch:
Julia Mai, geborene Bohn: 3.Platz beim Japan-Klassiker Strongman, dann 2.Platz Ostseeman, 5.Platz Challenge Almere, Sieg KMO Langdistanz Madrid innerhalb von 6 Wochen!!
Pascal Ramali: 2.schnellster Bike-Split Mallorca 70.3, 5.Platz Ironman Zürich (1.Langdistanz, 1,5 Jahre im Triathlon!!)
Markus Rolli: schnellster Swim-Split (allerdings mit Neo) im Kraichgau, 9.Gesamt Challenge Heilbronn, Vize-Weltmeister AK 18-24 Zell am See
Christian Haupt: 70.3-Weltmeister AK 35 für paar Minuten (er wurde aus vollkommen schleierhaften Gründen nachträglich disqualifiziert), 9. Platz gesamt Ironman Mallorca ( 1.Langdistanz)
Nina Kuhn: 2.Platz Viernheim, 2.Platz Mussbach, 8.Platz Wiesbaden 70.3, 11.Platz Ironman Mallorca (in Führung liegend Defekt und dabei eine halbe Ewigkeit verloren)
Jörg Stehle: 2.Platz AK Ironman Lanzarote, 3.AK Kraichgau, 5.Platz AK Wiesbaden, 15.Platz WM Zell am See
Simone Böhm: 15. AK Ironman Texas, 4. AK Ironman Zürich, 2.AK Ironman Maastricht, 68. AK Ironman Hawaii
Stefan Marty: 7.Platz AK WM Zofingen, 6.Platz Marathon Luzern
Die Liste liesse sich beliebig erweitern, das sprengt jetzt aber etwas den Rahmen.
Hier also nun die “hard facts”
An der Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Sportler für das entgegengebrachte Vertrauen. Ich hab meine Hausaufgaben für 2016 gemacht, damit die neue Saison genauso erfolgreich wird wie 2015.
Ich hab den besten Job der Welt!