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Der sisu-training Blog

Können Metriken die reale Trainingsbelastung widerspiegeln?

Viele Apps und Tools versuchen heute, die Trainingsbelastung in irgendeiner Form zu berechnen und sie objektiv in Form von Metriken wie TSS oder CTL darzustellen. Diese Zahlen sollen zeigen, wie anstrengend das Training war und wie es deinen Körper beeinflusst. Klingt eigentlich vielversprechend, doch leider sind die damit verbundenen Argumente leicht zu entwaffnen.

1. Schon die Messung der äußeren Belastung ist schwierig

Die erste Idee klingt logisch: Je mehr Leistung man bringt und je länger man diese aufrechthalten kann, desto härter war das Training. Daraus wird dann ein Wert berechnet, zum Beispiel TSS.

TSS} = {Dauer in Stunden} X IF 2 x 100

Aber: Ist ein 30-Minuten-Intervall mit 280 Watt wirklich genauso anstrengend wie 60 Minuten mit 140 Watt? Wahrscheinlich nicht – denn die höhere Intensität macht es deutlich schwerer, auch wenn die „Arbeit“ rechnerisch die Gleiche ist.

Deshalb wird bei vielen Modellen nicht nur die Leistung, sondern die Leistung hoch 2 genommen, denn dadurch soll die Intensität stärker gewichten werden. Bleibt die Frage offen, warum gerade zum Quadrat und nicht hoch 3 oder hoch 1,5? Die Wahrheit ist, dass diese Regeln einfach irgendwann ohne wissenschaftliche Grundlage festgelegt wurden.

Auch  die „Normalized Power“ (NP), also eine geglättete Durchschnittsleistung, ist eine fragwürdige Annahme. Sie soll den wahren Energieaufwand besser darstellen, besonders wenn das Tempo stark schwankt. Aber auch hier gilt: Es ist ein Modell, keine perfekte Wahrheit.

2. Wie man auf dieselbe Belastung reagiert, hängt von mehreren Faktoren ab

Selbst wenn zwei Trainingseinheiten auf dem Papier gleich aussehen, kann die Reaktion des Körpers komplett unterschiedlicher Ausprägung sein.

Ein Beispiel:

5 Minuten Vollgas am Anfang einer Einheit fühlen sich ganz anders an als 5 Minuten Vollgas am Ende. TSS ist identisch, aber die Wahrnehmung kann durch Frische vs. Ermüdung komplett anders ausfallen.

Externe Faktoren wir Ernährung, Schlaf, Stress, Hitze, Kälte haben einen weiteren immensen Einfluss auf das Empfinden der Belastung.

Ein lockeres Training bei 35°C im Sommer kann sich härter anfühlen als ein langes Training im Winter und das,  obwohl die TSS-Zahl sogar niedriger wäre. Die körperliche Belastung wäre somit höher als es diese Metrik in Zahlen widerspiegelt.

Einige Tools versuchen, solche Dinge wie Temperatur oder Ernährung zu berücksichtigen, können aber nie genau vorhersagen, wie dein Körper gerade individuell reagiert.

3. Die gleiche Belastung hat nicht immer die gleiche Wirkung

Ein Training, das dich in einer Woche fitter macht, kann dich in der nächsten Woche überfordern – obwohl es genau gleich war, weil der menschliche Körper eben keine Maschine ist, die immer gleich funktioniert. Er reagiert je nach Energielevel, Stress, Müdigkeit, Krankheit oder Zyklusphase bei weiblichen Sportlerinnen anders. Mal passt er sich super an, mal überhaupt nicht.

Manche Sportler und auch Coaches verfallen der Annahme, dass mehr TSS oder ein höherer CTL-Wert automatisch mehr Fitness bedeutet. Das stimmt am Anfang auch oft, wenn man von wenig Training auf ein größeres Volumen umstellt.

Aber bei erfahrenen SportlerInnen ist das anders: Dort gibt es kaum noch Zusammenhang zwischen diesen Werten und der tatsächlichen Leistung. Sie können sehr viel trainieren und trotzdem schlechter werden oder aber auch umgekehrt.

CTL = gewichteter Durchschnitt der TSS der letzten 42 Tage, wird verwendet zur Bestimmung der Trainingsbelastung.

Ähnlich der Berechnung der TSS wurde hier einfach eine Zahl ohne jegliche wissenschaftliche Evidenz in den Raum geworfen.

4. Gleiche Reize führen zu unterschiedlichen Anpassungen

Auch wenn man vermeintlich alles „richtig“ macht, bleibt die Frage, ob man genau ansteuern kann, wie sich der Körper anpasst und reagiert.

Zum Beispiel:

Nur weil man viel in deinem VO2max-Bereich oder einen selbigen Block trainiert, heißt das nicht automatisch, dass sich auch genau dieser Wert verbessert. Die Aussage „wir machen jetzt mehr Vo2max“ ist daher auch relativ sinnbefreit. Zum einen führt jedes Training, egal ob Grundlage oder eben im Bereich der Vo2max zu einem Triggern dieser physiologischen Metrik und zum anderen bleibt offen, ob der Körper genau durch das Trainieren im Vo2max-Bereich selbige auch verbessert.

Der menschliche Körper passt sich viel mehr nach seinen eigenen Regeln an, nicht nach unseren antizipierten Denkmodellen. „Selbstorganisation“ beschreibt das Phänomen, dass der Körper die Anpassung selbst wählt. 

Manche nennen das den „Black Box“-Ansatz:

Man steuert nur, was man im Training macht, ABER der Körper entscheidet, wie er darauf reagiert.

Den Körper als „Black Box“ zu sehen, kann zunächst überfordernd und esoterisch-verschwurbelt wirken, aber auf der anderen Seite sind wir somit freier im Handeln und können uns von einer zu mechanistischen Denkweise lösen.

Wir können verschiedene Trainingsansätze entwickeln, um dasselbe Ziel zu erreichen. Trainings, die mehr Spaß machen, besser zu unserem Umfeld passen oder uns einfach mehr liegen.

Wir müssen nicht mehr zwanghaft versuchen, jede Woche ein bestimmtes TSS-Ziel zu erreichen, sondern uns auf das konzentrieren, was am Ende wirklich zählt.

Die Einführung der oben genannten Trainingsmetriken hat den Fokus zu sehr auf den Trainingsplan gelegt. Sie analysieren und messen das Programm, aber der Plan ist unter dem Strich nicht entscheidend. Champions werden zwar mit ganz unterschiedlichen Plänen erfolgreich. Und ein und derselbe Champion schafft es u.U. auch mit verschiedenen Trainern und Methoden, Ansätzen oder Prinzipien.

Wenn der Trainingsplan so entscheidend wäre, müssten wir dann nicht einfach nur den Plan eines Champions kopieren, ihn anpassen und hätten damit dann den gleichen Erfolg?

Die Wahrheit ist, nicht der Plan zählt, sondern die Wirkung, die das Training auf den Körper hat, ist entscheidend.

Mir ist egal, ob man diese Woche 50 TSS weniger gemacht hast als letzte Woche.

Letzte Woche war der Sportler ausgeruht, diese Woche ist er erschöpft.

Letzten Monat hat er mit einem CTL von 120 Bäume ausgerissen, diesen Monat fühlt sich dieselbe Leistung schwerer an.

In manchen Wochen kann man mehr Belastung verkraften, in anderen weniger. Die Fähigkeit, sich an Trainingsreize anzupassen, hängt von der Historie des Sportlers, dem Gesundheitszustand, äußeren Bedingungen, sozialen, psychologischen und ernährungsbedingten Stressfaktoren ab.

Das bedeutet nicht, dass man den Load nicht messen sollte. Man sollte diesem jedoch nicht allzu viel Raum geben in der Beurteilung des Leistungszustandes des Sportlers.

Man braucht daher eigentlich nur zwei Dinge zu messen:

1. Ermüdungs-/Erholungszustand

Trainierst du mehr, weniger oder ungefähr so viel, wie du aktuell verkraftest? Und wie stark weicht das ab?

2. Deine Leistungsentwicklung

Verbesserst du dich, bleibst du gleich oder baust du ab – und zwar in drei Bereichen:

•Ausdauer (aerob)

•Hohe Intensität (anaerob)

•Kraft

Mit nur diesen zwei Faktoren können wir bereits ein ziemlich gutes Bild zeichnen und daraus ableiten, wie wir auf kurz-, mittel- und langfristig handeln sollten.

Nicht der Trainingsplan zählt, sondern die Wirkung, die er auf den Sportler hat!

Solange wir nur den Plan statt die Reaktion des Körpers messen, werden wir nie wirklich verstehen, was passiert. Und egal, wie sehr wir die Algorithmen optimieren, es wird die Vorhersagekraft der Reaktion des Körpers nicht verbessern können, denn das Grundproblem bleibt bestehen. Die Vorstellung, dass Training automatisch zu einer vorhersagbaren Anpassung führt, ist einfach nicht korrekt.

Fazit:

Trainingsmetriken wie TSS oder CTL können eine grobe Richtung geben. Sie helfen dabei, das Training zu strukturieren und grobe Überlastungen zu vermeiden, zeigen jedoch sicher nicht die ganze Wahrheit. Der Körper ist keine einfache Maschine, der jeden Tag gleich funktioniert. Was heute gut tut, kann morgen zu viel sein. Was bei Sportler A wirkt, kann bei Sportler B keine Wirkung haben. Und genau das macht Training bzw. die Arbeit als Trainer sehr spannend, auch wenn es noch so komplex ist.

 

Der Beige Indikator

Der Beige-Indikator ist eher eine Beobachtung und weniger ein feststehender Begriff. Mir ist in all den Jahren immer mehr aufgefallen, dass sich die Essensgewohnheiten von AthletInnen im Trainingslager verändern. Neben dem Breakfast Test, der beschreibt, wie sich AthletInnen dem Buffet nähern, ist der Beige-Indikator ein weiteres „diagnostisches Mittel“ zur Bestimmung der Belastungsverträglichkeit. Zu Beginn eines Trainingslagers sind die Teller der AthletInnen meist bunt, voller Gemüse, hochwertiger Proteine und komplexer Kohlenhydrate. Mit zunehmender Ermüdung und steigender Trainingsbelastung verändert sich jedoch das Essverhalten – und damit auch die Farbpalette auf dem Teller. Pommes, Pizza, Weißbrot & Co. übernehmen die Kontrolle. Der „Beige-Indikator“ beschreibt diesen Wandel und hat sowohl physiologische als auch psychologische Ursachen.

Ernährung in den ersten Tagen: bunt, ausgewogen, gesund

Anfangs ist die Motivation hoch, und die Ernährung folgt klassischen Sportlerprinzipien. Gemüse, Hülsenfrüchte, mageres Fleisch und Vollkornprodukte dominieren den Teller. Die Zufuhr von Mikronährstoffen ist optimal, die Regeneration läuft effizient.

Mit der Zeit wird jedoch deutlich, dass das Verlangen nach „beigen“ Lebensmitteln steigt. Doch warum passiert das?

Der Wandel: mehr Training, mehr Hunger, weniger Disziplin

Steigende Ermüdung sorgt für Veränderungen im Essverhalten. Gründe dafür sind:

    • Energiehunger: Nach harten Einheiten verlangt der Körper nach schnell verfügbaren Kohlenhydraten. Weißbrot, Pommes oder Pasta liefern genau das – ohne großen Verdauungsaufwand.
    • Mentale Erschöpfung: Nach Tagen mit langen und/oder intensiven Trainingseinheiten lässt die Disziplin oft etwas nach. Die Entscheidung für eine gesunde Mahlzeit fällt schwerer, während der Griff zu Pizza oder Pommes leichtfällt.
    • Soziale Dynamik: Wenn einer mit Pommes beginnt, folgen oft andere. Essen ist auch ein sozialer Faktor – und nach einer anstrengenden Einheit schmeckt „Comfort Food“ einfach zu gut.

Was bedeutet das für die Leistung?

Der Beige-Indikator ist nicht per se bedenklich oder zu vermeiden, solange der Körper die nötigen Nährstoffe bekommt. Werden jedoch zusätzlich zur „beigen Ernährung“ weiterhin Gemüse, Vitamine, Ballaststoffe und gesunde Fette aufgenommen, sind Regeneration und eine schwächere Immunabwehr nicht in Gefahr.

Empfehlenswert ist daher:

  • Eine gesunde Basis beibehalten: Auch wenn die Lust auf Pommes groß ist, kann eine kleine Portion Gemüse oder ein hochwertiger Proteinlieferant helfen, das Gleichgewicht zu halten
  • Energiedichte Alternativen nutzen: Kartoffeln oder Reis liefern ebenfalls schnelle Energie, sind aber weniger verarbeitet als Pommes oder Weißbrot
  • Bewusst steuern: Heißhunger auf „Beiges“ ist okay – wer jedoch weiterhin eine gewisse Struktur beibehält, sichert eine optimale Regeneration und bleibt leistungsfähig.
  • auf adäquate Energieversorgung während den Trainingseinheiten, um „nicht auf der letzten Rille“ nach Hause kommen. Je „leerer die Speicher“ sind, desto größer ist das Verlangen nach beigen Lebensmitteln.

Der Beige-Indikator ist ein typisches Phänomen in Trainingslagern. Wer ihn versteht, kann ihn bewusst steuern – und so das Beste aus dem Trainingslager herausholen.

Saisonbilanz 2024

Das Jahr 2024 ist Vergangenheit und die etwas ruhigere Zeit um die Feiertage herum nutze ich immer wieder zur Reflektion, um die Weichen für das kommende Jahr zu stellen. Dabei geh ich selbst sehr hart mit mir ins Gericht, beurteile mein eigenes Handeln, überprüfe, was im Trainingsprozess gut oder weniger erfolgreich gelaufen ist und evaluiere Stellschrauben, um als Coach besser zu werden. Teil dieser Analyse ist demnach auch ein Durchforsten der Wettkampfergebnisse des vergangenen Jahres, um das Geschehene nochmals aufleben zu lassen.

In 2024 sind in Summe 902 Rennen durch Sportler von sisu-training absolviert worden, die sich wie folgt aufteilen:

Doch nicht nur eine beeindruckende Gesamtzahl, sondern eben auch eine gewisse Qualität stehen zu Buche.

Interessant wird es bei der Betrachtung der Laufwettkämpfe in 2024. Dort konnte man einen Rückgang der Starts beobachten, was wohl an der Tatsache liegt, dass wir durch die Fussball-EM und die Verschiebung des Ironman Frankfurts in den August die wohl historisch einmalige Chance hatten, 2 oder sogar 3 der grossen deutschen Langdistanzen innerhalb einer Saison zu planen. Interessant auch, dass die Athleten mit Profi-Lizenz den Strassenläufen eher fern bleiben als Age Grouper, was mit Sicherheit auch an der mittlerweile deutlich gestiegenen Dichte an Triathlon-Wettkämpfen liegen wird.

Eine ganze Reihe an Titeln und Slots für die diversen WM-Rennen konnten in 2024 eingefahren werden.

sisu-training war bei allen WM-Rennen vertreten, insbesondere auf Hawaii sind wir mit 17 Athleten aufgeschlagen.

Interessant ist auch die Aufteilung der Lang- und Mitteldistanzen in Bezug auf die jeweiligen Veranstalter.

Mittlerweile gibt es eine derartige Menge an Rennen, die teilweise geballt auf ein einziges Rennwochenende fallen. Ich habe exemplarisch die 5 teilnehmerstärksten Wochenenden rausgepickt. Denke hierbei wird klar, dass das Berufsbild des Coaches kein Job ist, der Freitag Nachmittag zu Ende geht.

 

Die oben dargestellten Individualresultate laufen dann noch in ein Mannschaftsergebnis in Form des Ironman® TriClub-Rankings. Leider haben es einige Sportler versäumt, sich korrekt für 2024 anzumelden, so dass uns am Ende ca. 60000 Punkte fehlen und es auch in diesem Jahr leider erneut “nur” zum Vize-Weltmeistertitel reichen wird.

Das Team sisu-training ist seit 2016 fester Bestandteil dieser Wertung. Die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021, in denen in Europa quasi keine Rennen stattfinden konnten und das Jahr 2018, in dem wir fälschlicherweise in die sog. Division II eingestuft wurden, sind negative Ausreisser, ansonsten konnten wir neben 4 WM-Titeln noch zwei 2.Plätze nach Deutschland holen.

Unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit der Saison 2024 und freue mich auf mein 22.Jahr als Coach und gehe mit vielen neuen Ideen in die bevorstehende Saison 2025.

 

Ich wünsche allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr.

Mario

 

Kona vorbei, bald ist Mai- das Phänomen der Post Hawaii Depression

Mit einigen Tagen Versatz und Zeit, die Gedanken nach dem diesjährigen Ironman Hawaii bzw. der fast vollendeten Saison 2024 zu sortieren, möchte ich gerne über ein Thema schreiben, dass ich immer wieder und immer öfter beobachten kann.

Post-Ironman-Depression: Der Kater nach dem großen Wettkampf

Der Ironman auf Hawaii ist für Triathleten das Nonplusultra. Nach endlosen Trainingseinheiten, verzichteten Abenden und einem Leben, das sich fast ausschließlich ums Training dreht, stehst du endlich da – im Ziel auf Hawaii. Für viele ist das der Höhepunkt ihrer Karriere. Aber was passiert danach? Tatsächlich fallen viele nach dem Wettkampf in ein tiefes Loch, die sogenannte Post-Ironman-Depression. Der Weg von „Höchstleistung“ zu „ziemlich verloren“ kann überraschend kurz sein.

Was ist die Post-Ironman Kona-Depression?

Post-Kona-Depression beschreibt das mentale Tief, das einige Athleten nach dem großen Wettkampf erleben. Wenn der letzte Applaus verklungen und das Adrenalin verflogen ist, bleibt oft ein Gefühl der Leere. Man hat sich jahrelang auf diesen einen Moment vorbereitet – und plötzlich ist der vorbei. Das Ergebnis: Einige Sportler fühlen sich orientierungslos, motivationslos und manchmal richtig deprimiert.

Eine offizielle Diagnose ist die Post-Kona-Depression zwar nicht, aber immer mehr Triathleten berichten von diesen Erlebnissen. In der Sportpsychologie wird das Thema deshalb auch ernst genommen und zunehmend erforscht.

Warum trifft es so viele Athleten?

Die Gründe für die Post-Ironman-Depression sind ziemlich vielschichtig. Im Mittelpunkt steht dabei der Verlust des großen Ziels, auf das man so lange hingearbeitet hat. Für viele Triathleten ist Hawaii der Mittelpunkt ihres Lebens, und alles – vom Tagesablauf bis zur Ernährung – wird aufs Training abgestimmt. Wenn das Rennen dann vorbei ist, fällt plötzlich diese gesamte Struktur weg – und mit ihr auch das, was die Athleten angetrieben hat.

Hauptgründe für die Post-Ironman-Depression:

1. Struktur weg, Ziel weg: Die klare Tagesstruktur mit striktem Training und festen Abläufen gibt Halt. Wenn nach dem Ironman das Training erstmal pausiert, stehen viele Athleten im wahrsten Sinne des Wortes „ohne Plan“ da.

2. Mentale Erschöpfung: Ein Ironman ist nicht nur körperlich heftig, sondern auch mental. Das Ziel, auf das man jahrelang hingearbeitet hat, fällt weg – und damit oft auch die Energie, weiterzumachen. Das führt zu Frust und Selbstzweifeln.

3. Körperliche Abnutzung: Im Training und im Rennen selbst ignorieren viele Athleten kleinere und größere Wehwehchen. Nach dem Ironman merken sie dann erst richtig, wie ausgepowert der Körper ist – auch das schlägt aufs Gemüt.

4. Medien und Erwartungen: Gerade auf Hawaii, dem berühmtesten Triathlon-Event der Welt, stehen Athleten im Rampenlicht. Nach dem Wettkampf interessiert sich kaum noch jemand dafür, was sie machen. Diese plötzliche Leere kann ziemlich hart sein.

5. Neue Ziele? Fehlanzeige!: Viele Triathleten haben jahrelang nur auf den Ironman Hawaii hingearbeitet. Die Frage „Was jetzt?“ bleibt oft unbeantwortet und sorgt für Unsicherheit.

Wie kann man die Post-Ironman-Depression vorbeugen?

Das Thema wird mittlerweile von Psychologen und Trainern aufgegriffen, denn für die mentale Gesundheit der Athleten ist eine gute Vorbereitung auf diese Phase wichtig. Doch auch Familie, Freunde und Trainer können unterstützen.

Tipps, um die Post-Ironman-Depression zu vermeiden:

1. Neue Ziele und Hobbys entwickeln: Athleten sollten auch während ihrer aktiven Karriere andere Interessen entwickeln – sei es im Job oder privat. Das hilft dabei, nach dem Ironman nicht ins Leere zu fallen.

2. Psychologische Unterstützung: Ein Sportpsychologe kann helfen, die mentale Balance zu bewahren, mit Druck umzugehen und sich auf die Zeit „danach“ vorzubereiten.

3. Erfahrungen von anderen Athleten nutzen: Austausch mit erfahrenen Athleten, die bereits mehrere Ironman hinter sich haben, kann helfen. Sie kennen die Höhen und Tiefen und können Tipps geben.

4. Neue Routine schaffen: Auch wenn der große Wettkampf vorbei ist, hilft es, wieder eine Tagesstruktur und ein paar kleinere Ziele zu haben – ob das nun sportlich ist oder in einem ganz anderen Bereich.

5. Offenheit für mentale Gesundheit: Es ist wichtig, das Thema offen zu besprechen. Wenn Athleten wissen, dass sie nicht alleine sind und darüber reden können, fällt es ihnen oft leichter, sich Unterstützung zu holen.

Fazit

Der Ironman Hawaii ist für viele Triathleten das ultimative Ziel – und das zurecht. Aber der Weg nach dem großen Erfolg ist oft schwieriger, als man denkt. Die Post-Ironman-Depression zeigt, dass Erfolg und Anerkennung allein nicht glücklich machen. Durch Prävention, Austausch und ein wachsendes Bewusstsein für mentale Gesundheit kann man Athleten helfen, auch nach dem großen Wettkampf wieder ihren Weg zu finden.Es ist also durchaus normal, nach einem solchen Event in eine Art Depression zu verfallen. Ich kann nur dringend raten, die Gedanken zu reflektieren und zu verbalisieren, denn dann kann man gemeinsam an Lösungen arbeiten, um aus dem Loch zu entfliehen.

Ergebnisse Ironman Hawaii, 70.3 Oman und Frankfurt Marathon

Das wichtigste Rennen der Männer in 2024 ist nun Geschichte.
Hier einige Impressionen und überragende Resultate aus Kona.

Danke an arena für die Unterstützung und Bereitstellung der speziell designten WM-Bekleidung!!

Als Team konnten wir Platz 5 in der Tages-Wertung erzielen, wobei nicht alle für das TEAM sisu-training bei Ironman-Rennen starten.

Doch auch außerhalb Hawaiis wurden hervorragende Wettkampfergebnisse eingefahren.

Alle Ergebnisse im Überblick:



Im Renenn um den Titel der DIV III des Ironman-TriClub-Programms sind wir ein ganzes Stück näher an den 5.Titel herangerückt.

Herzlichen Glückwunsch an alle!

Ironman Barcelona, Bayman XXL etc.

Der Oktober beginnt mit einem satten Paukenschlag.
Lukas Stengel gewinnt bei seinem Debüt auf der Langdistanz gleich die 3.Austragung des Bayman XXL in Saint Mont Michel.

Tags drauf führt Willy Hirsch weiter, was sich beim Ironman Frankfurt bereits angedeutet hat.Mit perfekt umgesetzten Match Plan wird er hinter Jan Stratmann 2. in superschnellen 7:30:16

Pascal Tischler wird zudem sehr starker 33. im Feld der über 80 Profi-Athleten, erzielt mit 8:07 eine neue persönliche Bestzeit und kommt seinem Ziel sub8 Stück für Stück näher.

Michel Strothmann debütiert auf der Langdistanz, wird mit 8:46 3. der AK 18 und sichert sich nach Willy den zweiten Nizza-Slot des Tages.

Nun stehen 122 erzielte Slots 1391 erfolgreichen Langdistanzen gegenüber, was einer fast 9%igen Wahrscheinlichkeit einer WM-Quali entspricht. Kann sich durchaus sehen lassen!!

Allen Wettkämpfenden einen herzlichen Glückwunsch zu den erbrachten Leistungen!!

Ironman WM Nizza + Ironman Cervia

Nizza ist immer eine Reise wert, zur WM der Frauen umso mehr.
Starke Leistungen, gute Gespräche, einfach eine gute Zeit gehabt- ganz lieben Dank an die Damen!!!

Die eine WM ist rum und schon schickt sich die WM der Frauen 2025 an.

Herzlichen Glückwunsch an alle und ein großes Dankeschön dafür, dass wir euch z.T. seit mehr als 10 Jahren auf eurem sportlichen Wege begleiten dürfen.

Ergebnisse KW 36- Zofingen, Köln, Maschsee, Berlinman etc.

Auch die Kw 36 war wieder voller Highlights bei komplett unterschiedlichen Wettkampfformaten.Von Bundesliga über MTB-Marathon und Mitteldistanz hin zur Mutter aller Duathlons, dem Powerman Zofingen wurden starke Ergebnisse eingefahren. Einige davon hier exemplarisch.

Die Temperaturen gehen zurück, doch wir bleiben weiterhin on fire!

Ergebnisse KW33- Ironman FFM, Copenhagen, Kalmar, Embrun, Allgäu etc.

Was war das bloss für eine Hammerwoche?!?!?
Der Ironman Frankfurt ist für mich als Hessenbub erwartungsgemäß das wichtigste Rennwochenende des Jahres.
Doch nicht nur in der Bankenmetropole am Main wurde abgeliefert, der Auftakt machte der legendäre Emburnman mit 5000hm und einem hervorragenden 6.Platz durch Christian Störzer

Sebi Neef verteidigt seinen Titel des Deutschen Meisters im Cross-Triathlon und wird 2. des Xterra Germany

Michael Pfanner wird starker 8. overall beim Allgäu Triathlon

Mathias Pfähler kommt in Hawaii-Form und gewinnt die AK50 beim Breisgau Triathlon in Malterdingen

Monica Lanzendörfer finished beim Ironman Copenhagen

Doch nun zum Heimspiel von sisu-training in Frankfurt:

Alle Ergebnisse zum Nachlesen gibts hier:



Unterm Strich bleiben zusammengefasst übrig:

2x sub8
7x sub9
14x sub 10
9x sub 11
10x sub 12
4x sub 13
2x sub 14

7 Slots für Ironman Hawaii konnten errungen werden, aber auch sage und schreibe weitere 9 Sportler, die einen Slot hätten haben können, aber diesen abgelehnt haben.

Hoch die Tassen!!!

Ergebnisse aus Roth, Thun etc.

Neben unserem Heimspiel Ironman Frankfurt, war das vergangene Wochenende mit dem Challenge Roth und Ironman Thun ein absolutes Highlight der 2024er Saison. Stress, Druck und Arbeitsaufwand sind wie weggeblasen, wenn die Ergebnisse so unfassbar gut sind. Zurück bleiben etwas Leere, ein gewisser Triathlon-Hangover, aber auch jede Menge Stolz.



Herzlichen Glückwunsch an alle und ein fettes Dankeschön, dass Dennis und meine Wenigkeit das mit euch gemeinsam erleben dürfen!
Mario